Arbeitskreis für Frauen in Genossenschaften | Raiffeisenverband
|

Für faires Formulieren sensibilisieren

Fairness, Solidarität und Gleichberechtigung zählen zu den grundlegenden Säulen des Genossenschaftswesens. Nicht immer jedoch sind diese Werte auch sprachlich sichtbar.

Der Geschäftsführer. Der Mitarbeiter. Der gesetzliche Vertreter – wer denkt bei Formulierungen wie diesen an eine Frau? Wohl die wenigsten, denn Sprache erzeugt Bilder im Kopf. Was das konkret bedeutet, erklärt Paulina Schwarz, 1. Obmannstellvertreterin im Raiffeisenverband und Vorsitzende des Arbeitskreises für Frauen in der Führung von Genossenschaften: „Je nach Formulierung kann es passieren, dass Frauen in Gremien von Genossenschaften nach außen hin nicht wahrgenommen werden.“

Valeria Dejaco, Geschäftsführerin der Genossenschaft Exlibris und Arbeitskreis-Mitglied, beschäftigt sich beruflich mit Sprache und ergänzt. „Wird in Texten nur die männliche Form verwendet, kann das zur Folge haben, dass Frauen sich bewusst oder unbewusst gar nicht angesprochen oder sogar ausgeschlossen fühlen.“

Verständnis für faire Kommunikation

Ein Weg aus dieser Situation führt der Expertin zufolge über faires Formulieren. Damit hat sich auch der Arbeitskreis in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Das Ergebnis der Diskussion fasst Paulina Schwarz zusammen: „Eine faire Sprache ist gerechter, weil sie klar beschreibt, wer gemeint ist.“ Bei der Sitzung wurde auch deutlich, welch großen Einfluss die Sprache auf die Wahrnehmung der Wirklichkeit hat. Paulina Schwarz: „Heute arbeiten mehr Frauen in Führungspositionen oder nehmen Posten in Gremien wahr. Leider spiegelt sich das in der Sprache nicht immer wider. Daran möchten wir arbeiten, denn Sprache schafft Wirklichkeit.“ Dabei möchte der Arbeitskreis für Frauen in der Führung von Genossenschaften in erster Linie sensibilisieren. Es gehe darum, mit den Mitteln von bewusster Kommunikation grundlegende Säulen des Genossenschaftswesens wie Fairness, Solidarität und Gleichberechtigung auch sprachlich fair zum Ausdruck zu bringen. Daher wird der Arbeitskreis das Thema „Fair formulieren“ weiter vertiefen.