Die Raiffeisenorganisation in Südtirol versteht sich als Verbund von selbständigen Genossenschaften, die sich durch ihren genossenschaftlichen Auftrag und ihre besonderen Stärken auszeichnen. Gemeinsam können die Vorteile von örtlicher Verwurzelung und Kundennähe, unternehmerischer Verantwortung, effizienter Leistungserbringung und Expertenwissen verbunden werden.

Alle Mitglieder des Raiffeisen Verbundes orientieren sich an Werten, die Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888) vor fast 200 Jahren geschaffen hat: Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Mit Menschlichkeit und sozialem Engagement ist es dem Begründer der Raiffeisengenossenschaften damals gelungen seine Mitbürgerinnen und Mitbürger anzuspornen und gemeinsam Ziele zu erreichen, die für den Einzelnen nicht realisierbar gewesen wären. Die Grundwerte von Raiffeisens Idee sind auch heute noch aktuell und gültig. Im Wertegerüst des Raiffeisenverbandes sind sie in fünf Kernsätzen zusammengefasst:

  1. Was einer allein nicht schafft, schaffen wir miteinander.
  2. Uns verbinden dieselben Ziele und Werte.
  3. Jedes Mitglied hat eine Stimme.
  4. Der Erfolg der Genossenschaft ist der Erfolg ihrer Mitglieder.
  5. Wir sind verbunden mit unserem Land und unseren Leuten. 

Der wirtschaftliche Erfolg des Verbundes fördert den wirtschaftlichen Erfolg eines jeden einzelnen Verbundpartners und umgekehrt.

Zusammen mit den Mitgliedern im Verbund erfüllt der Raiffeisenverband Südtirol seinen genossenschaftlichen Auftrag. Allgemein gültige Verbundnormen (genossenschaftliche Gesetze, Statuten und bestehende Richtlinien) bauen auf Friedrich Wilhelms Werte auf. Jeder einzelne Partner im Verbund trifft – im Rahmen seiner Kompetenz und Autonomie – Entscheidungen und trägt die unternehmerische Verantwortung dafür. Als Kooperationsform stärkt richtig verstandene Subsidiarität1) im Verbund die Autonomie der einzelnen Genossenschaften. Gleichzeitig reduziert sich das unternehmerische Risiko für den einzelnen. Subsidiarität sichert außerdem erprobte konkurrenzfähige Produkte und Instrumente und gewährleistet optimale Marktbearbeitung durch die Genossenschaften mit Unterstützung der Verbundpartner.

 

1) Nach dem Subisdiraitätsprinzip arbeiten Einheiten der untersten Ebene einer Organisationsform (z.B. einzelne Genossenschaften im Raiffeisenverbund) eigenständig. Für Aufgaben, die mit erheblichen Hürden, Kosten und Problemen für den Einzelnen verbunden sind, übernimmt eine übergeordneten Organisation (z.B. der Raiffeisenverband) diese Aufgabe „subsidiär“ (also unterstützend). Davon profitieren alle Beteiligten.