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Der Weg zum Gipfel

„Mitgestalten, Mitentscheiden, Mitverantworten: Bewusst an die Spitze“, so lautete das Thema der jüngsten Veranstaltung des Arbeitskreises für Frauen in der Führung von Genossenschaften, die vor kurzem im Frauenmuseum Meran stattgefunden hat.

Der Rahmen der dritten Veranstaltung seit der Gründung des Arbeitskreises vor zwei Jahren konnte nicht passender sein, denn auch in der aktuellen Sonderausstellung im Meraner Frauenmuseum geht es um Frauen auf dem Weg zum Gipfel - allerdings aus der Perspektive der Alpingeschichte.

Der Arbeitskreis für Frauen in der Führung von Genossenschaften setzt sich dafür ein, dass mehr Frauen verantwortungsvolle Positionen in Gremien von Genossenschaften übernehmen. In der Eröffnungsrede betonte der Obmann des Raiffeisenverbandes Südtirol, Herbert Von Leon, "...dass die Arbeit des Arbeitskreises bereits erste Erfolge zeigt" und verwies auf den gestiegenen Anteil von Frauen in Führungspositionen der Mitgliedsgenossenschaften im Raiffeisenverband.

Wie einst tapfere Bergsteigerinnen ihren Weg zum Gipfel erkämpfen mussten, war und ist auch der Weg von Frauen in verantwortungsvolle Führungspositionen zuweilen steinig.

Elsa Vesco, Präsidentin vom Landesgericht Bozen und eine der Referentinnen des Abends, berichtete darüber in ihren Ausführungen. Ihr zufolge sind Frauen an verantwortungsvollen Stellen in der Gesellschaft wichtig, weil sich dadurch auch die Blickrichtung auf die Realität ändert. Sie zitierte Beispiele, wodurch allein durch die Präsenz von Frauen die Anzahl der Gesetze zu Gewalt gegen Frauen gestiegen ist. Vesco ist davon überzeugt, dass "...Möglichkeiten Qualifikation schafft und umgekehrt auch eine Qualifikation Möglichkeiten schafft." Aus ihrer Sicht brauchen Frauen heute vor allem Verantwortung, Sorgfalt und Resilienz. Vesco sagte weiter: "Es ist positiv und notwendig, dass Frauen an sich und für die Gesellschaft arbeiten. Es lohnt sich diesen Weg zu gehen für eine bessere Gesellschaft, in der wir uns alle wohlfühlen können, in der Pflichten und Rechte gleichermaßen unter allen verteilt sind." Wichtig sei ihr zufolge auch Mut für Veränderung zu haben und bestehende Ängste in kleinen Etappen anzugehen: "Dann kann man sie überwinden."

Davon ist auch Gela Allmann überzeugt. Die Extremsportlerin, die auch als Model, Coach und Autorin arbeitet, hat sich nach einem tragischen Unfall am Berg den Weg zurück an die Spitze erkämpft. Anhand von Beispielen aus ihrem Leben veranschaulichte sie, welche Methoden ihr dabei geholfen haben, das Unvorstellbare, nämlich die Rückkehr in ein Leben als Sportlerin, zu erreichen. Sie selbst ist derzeit als Motivationstrainerin in ganz Europa unterwegs und gibt ihre Erfahrungen weiter. Sie betonte: "Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg zum Erfolg. Ich möchte nur Anregungen geben, wie jeder in sich selbst hineinhören und mentale Grenzen überwinden kann."

Das Interesse an den Ausführungen der Referentinnen war groß: der Saal im Frauenmuseum war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Paulina Schwarz, Vorsitzende des Arbeitskreises für Frauen in der Führung von Genossenschaften freute, sich darüber und betonte abschließend, dass bereits an einer weiteren Ausgabe der Veranstaltung gearbeitet wird.