Verbandsobmann Herbert Von Leon und Generaldirektor Paul Gasser hießen Sabatini im Raiffeisenhaus willkommen. Er informierte im Rahmen einer Online-Tagung für die Obleute, Präsidenten und Direktoren des Raiffeisen IPS Verbundes, neben den wichtigsten Tätigkeitsfeldern der ABI, über die Entwicklung im italienischen und europäischen Banksektor und die allgemeine Wirtschaftsentwicklung.
Insgesamt komplexe Situation
Nach einer raschen Erholung der Wirtschaft nach der Pandemie im Vorjahr bezeichnete ABI-Generaldirektor Giovanni Sabatini die aktuelle Situation mit Ukraine-Krieg, Sanktionsspirale und Inflation als sehr komplex. Während die Pandemie, die auch durch schnelle finanzielle Maßnahmen seitens der Banken gut bewältigt werden konnte, vor allem eine Liquiditätskrise der Unternehmen bewirkte, leiden die Unternehmen heute aufgrund der hohen Produktions-, Energie- und Rohstoffkosten unter einer Rentabilitätskrise. Insgesamt zeige sich die italienische Wirtschaft aber trotz der schwierigen Rahmenbedingungen widerstandsfähiger als gedacht und stärker als in den Medien dargestellt. Man rechne für dieses Jahr mit einem Wachstum von 3,5%.
Auch der italienische Bankensektor sei robust und habe in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht mit Blick auf die Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung sowie das Kreditrisiko, sagte Sabatini. Der Anteil der uneinbringlichen Forderungen konnte stark reduziert werden. Die Rentabilität der Banken habe sich weiter verbessert, bleibe aber aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung unter Druck. Die Banken seien weiterhin gut gerüstet, Wirtschaft und Betriebe zu unterstützen. Die ABI bemühe sich bei den zuständigen europäischen Stellen um flexiblere Gestaltungsmöglichkeiten, um die Betriebe leichter durch diese schwierige Zeit zu bringen.